Über den Einfluss der Architektur auf die Ausbreitung von Krankheitserregern in Städten und Quartieren.
Am Beispiel des Zentralcampus der TU Braunschweig untersucht der Workshop, wie Universitätscampus in deren Verflechtung mit dem Stadtgefüge auf unvorhersehbare Ereignisse, wie etwa eine Corona-Pandemie, vorbereitet und entwickelt werden können. (Inter-)Nationale Projekte, die das Institut für Konstruktives Entwerfen, Industrie- und Gesundheitsbau (IKE) der TU Braunschweig zu diesem Thema bearbeitet hat, werden vorgestellt.
Universitäten, Schulen, Arztpraxen und Alten-/Pflegeheime als kritische Infrastrukturen haben eine zentrale Bedeutung für das Gemeinwesen. Beeinträchtigungen oder Ausfälle durch hohes Infektionsgeschehen bis hin zu einen Pandemiefall können zu erheblichen Störungen für öffentliche Infrastrukturen, deren NutzerInnen und die Stadt führen. Am Beispiel des Zentralcampus der TU Braunschweig wollen wir mit den Teilnehmenden des Workshops untersuchen, wie Universitätscampus in deren Verflechtung mit dem Stadtgefüge auf unvorhersehbare Ereignisse, wie etwa eine Corona-Pandemie, in Zukunft baulich vorbereitet und entwickelt werden können. Dazu wird ein Infektionsausbruchszenario und dessen Auswirkungen auf einen Universitätscampus gemeinsam bearbeitet. Anschließend werden Lehren und Ideen aus den Ergebnissen mit allen Teilnehmenden diskutiert, welche baulichen und prozessualen Maßnahmen sinnvoll sind. In Vorbereitung auf den praktischen Teil des Workshops werden Impulse und Wissen über den Zusammenhang zwischen Infektiologie und Architektur auf den Skalen des Städtebaus bis zur Lage und Grundriss einzelner Infrastrukturen vermittelt. Im Rahmen des Workshops werden darüber hinaus nationale und internationale Projekte vorgestellt, die das Institut für Konstruktives Entwerfen, Industrie- und Gesundheitsbau (IKE) der TU Braunschweig zu diesem Thema bearbeitet hat.
Das IKE erforscht seit vielen Jahren das Thema Gesundheitsbau unteranderem mit dem Schwerpunkt infektionspräventives Bauen. Betrachtet werden dabei sowohl luftgetragene Übertragungswege als auch Schmierinfektionen. Um der Komplexität der Thematik gerecht zu werden, forschen die Mitarbeitenden des IKEs dabei interdisziplinär gemeinsam mit MikrobiologInnen, EpidemiologInnen, HygienikerInnen, LüftungsingeneurInnen, DesignerInnen und MaterialwissenschaftlerInnen. Zu verschiedenen Infrastrukturen wurden in der Vergangenheit bereits Planungshilfen veröffentlicht und Demonstratoren gebaut.